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Unabhängige Reifentests

Auto in Testanlage



Wie testen unabhängige Automobilclubs und Fachzeitschriften unsere Reifen?

Continental erreicht bei Verbrauchertests immer Top-Platzierungen. Das macht uns stolz und motiviert uns zugleich, erfolgreich im Namen der Fahrsicherheit weiterzuarbeiten. Dazu gehört auch, dass unsere Winterreifen, Sommerreifen und Ganzjahresreifen regelmäßig von unabhängigen Fachzeitschriften und Automobilclubs getestet werden. Doch wie funktionieren unabhängige Reifentests überhaupt? Wie wird ein kurzer Bremsweg und ein geringer Rollwiderstand ermittelt und getestet?

Ich kann nur jedem empfehlen, viele Testberichte zu lesen, bevor Reifen gekauft werden.“

Andreas Schlenke, Reifenentwickler von Continental

Warum gibt es Reifentests überhaupt?

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – an dieses Motto halten sich viele Menschen, wenn es um die Anschaffung besonderer Waren und Artikel geht. Testergebnisse sind demnach nicht nur interessant und helfen bei der Kaufentscheidung, sie dienen teilweise auch der eigenen Sicherheit – wie z. B. Testergebnisse von Reifen.

Unparteiische Bewertung

Interne Tests helfen uns das Optimum an Sicherheit aus unseren Reifen zu holen und sie immer aufs Neue zu verbessern und unabhängige Reifentests geben unseren Kunden mit einer unparteiischen Bewertung die Sicherheit und das Vertrauen auf unsere Reifen zu setzen. Dabei schneidet Continental seit Jahren mit Bestnoten ab. 

Prüfkriterien für optimale Fahrsicherheit

Unabhängige Reifentests haben einen großen Einfluss auf die Reifenentwicklung bei Continental und letztendlich auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Die Tester legen vorab die Prüfkriterien fest und stellen anhand unterschiedlicher Reifentests fest, inwieweit diese Kriterien erfolgreich bestanden werden. 

Der ADAC führt seine Reifentests in einem internationalen Testkonsortium durch. Es besteht aus dem ADAC und dessen bekanntesten Partnern, dem ÖAMTC, dem schweizerischen TCS und dem ICRT (International Consumer Research and Testing Ltd), einem internationalen Verbraucherschutzverband. 

ADAC testet auf abgesperrten Teststrecken

Jedes Jahr testet der ADAC Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen in mehreren Dimensionen. Es werden je nach Modell insgesamt 28 Reifen bei bis zu sechs Reifenhändlern eingekauft. Im Durchschnitt sind das jährlich 2.200 Reifen, die im freien Handel gekauft werden, um sicherzustellen, dass keine manipulierten Produkte an den Tests teilnehmen. Mit Ausnahme der Verschleißmessungen werden alle Prüfungen auf abgesperrten Teststrecken durchgeführt. Zudem werden bei den Testfahrten Referenzreifen zum Vergleich genutzt.

Die Testprodukte bleiben anonym, sodass die Testfahrer nicht wissen, welche Marke sie gerade fahren. In weiteren Einkaufsschritten können zusätzlich Stichproben kurz vor Veröffentlichung gekauft und in einigen wenigen, aber aussagekräftigen Kriterien nachgetestet werden.

So testet auto motor sport

Damit es eine bestmögliche Genauigkeit und Ergebnissicherheit bei den Winter-, Sommer- und Ganzjahresreifen gibt, werden sämtliche Testversuche von auto motor sport mehrfach durchgeführt. Die Reifen werden in folgenden Kriterien nach einem zuvor festgelegten Muster bewertet bzw. gewichtet. (Quelle: www.auto-motor-sport.de)

Fahrleistungen auf Nässe (50 % der Gesamtnote)

  • Bremsweg (40 %)
  • Seitenführung (15 %)
  • Handling nach Zeit (15 %)
  • Handling subjektiv (15 %)
  • Aquaplaning längs (5 %)
  • Aquaplaning quer (10 %)

Fahrleistungen bei Trockenheit (40 % der Gesamtnote)

  • Bremsweg (40 %)
  • Spurwechselsicherheit (10 %)
  • Lenkreaktion (10 %)
  • Handling nach Zeit (15 %)
  • Handling subjektiv (15 %)
  • Abrollkomfort / Innengeräusch subjektiv (10 %)

Umweltbewertung (10 % der Gesamtnote)

  • Rollwiderstand (70 %)
  • Reifen- / Fahrbahngeräusch (30 %)

(Quelle: auto motor sport, 7/2019)

Fahrleistungen auf Schnee (30 % der Gesamtnote bei Winterreifen)

  • Bremsweg (30 %)
  • Seitenführung (20 %)
  • Traktion (20 %)
  • Handling nach Zeit (15 %)
  • Handling subjektiv (15 %)

Fahrleistungen auf Nässe (30 % der Gesamtnote bei Winterreifen)

  • Bremsweg (40 %)
  • Seitenführung (15 %)
  • Handling nach Zeit (15 %)
  • Handling subjektiv (15 %)
  • Aquaplaning längs (5 %)
  • Aquaplaning quer (10 %)

Fahrleistungen bei Trockenheit (30 % der Gesamtnote bei Winterreifen)

  • Bremsweg (40 %)
  • Spurwechselsicherheit (10 %)
  • Lenkreaktion (10 %)
  • Handling nach Zeit (15 %)
  • Handling subjektiv (15 %)
  • Abrollkomfort / Innengeräusch subjektiv (10 %)

Umweltbewertung (10 % der Gesamtnote bei Winterreifen)

  • Rollwiderstand (70 %)
  • Reifen- / Fahrbahngeräusch (30 %)

(Quelle: auto motor sport, 21/2018)

 

Bei Ganzjahresreifen gilt folgende Bewertung: Schneebedeckte oder trockene Fahrbahnen werden gleichermaßen mit je 20 % gewichtet. Da Regen im Winter und Sommer vorkommt, wird die Fahrleistung bei Nässe mit je 20 % bewertet. Die restlichen 20 % fließen in die Themen Rollwiderstand und Geräusch. (Quelle: auto motor sport, 20/2018)

Ein progressives Bewertungsschema wird angewendet, um eine objektive Bewertung durch Messgeräte sowie eine subjektive Benotung durch Testfahrer zu gewährleisten. Die maximal erreichbare Punktzahl ist in allen Testdisziplinen einheitlich auf zehn Punkte festgelegt.

Um die Ergebnisse entsprechend ihrer Alltagsrelevanz einordnen zu können, werden die einzelnen Disziplinen in den Kategorien unterschiedlich gewichtet. Je nach Reifenspezifikation (Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen) werden in einem zweiten Schritt auch die Testkategorien „Schnee“, „nass“, „trocken“ und „Umwelt“ unterschiedlich zueinander gewichtet.

Darauf kommt es an

Hier zeigen wir einmal auf, wie auto motor sport Sommerreifen testet und worauf es dabei u. a. ankommt. Denn die verschiedenen Trockentests sowie Aquaplaning-Disziplinen fordern die Reifen enorm. Beim Handling auf nasser oder trockener Fahrbahn führt ein ausgewogenes, sicheres und den Erwartungen der Zielgruppe entsprechendes Fahrverhalten zu einer Optimalbenotung. 

Aquaplaning-Tests

Getrennt in Längs- und Querrichtung durchgeführt, geben z. B. Aquaplaning-Tests wichtige Angaben über die Reaktion der Reifen – u. a. beim Durchfahren tiefer Spurrillen. Beim Trockenhandling nimmt auto motor sport die dynamischen Fahreigenschaften der Reifen auf den Prüfstand – bis weit über den Grenzbereich hinaus. Ziel ist es, u. a. herauszufinden, wie direkt, präzise und zielgenau der Reifen einlenkt und wie er sich bei einem plötzlichen Ausweichmanöver verhält. In schnellen Kurven sind auch die Seitenführungsqualitäten entscheidend. Dank dynamischer Schikanen auf dem Testgelände werden bei Reifentests Schwächen in Balance und Fahrstabilität aufgedeckt.

Darauf kommt es an

Bei Winterreifentests wird zunächst auf Schnee getestet. Dabei werden besonders die Bremswege und die Traktion bewertet. Aber auch die Nässeeigenschaften sind wichtig. Denn der mitteleuropäische Winter besteht weniger aus festgefahrenen, griffigen Schneepisten, als vielmehr aus kaltem nassem oder trockenem Asphalt. In beiden Fällen sollte man sich auf den Grip seiner Reifen sicher verlassen können.

Wie bei Sommerreifen nimmt auto motor sport beim Trockenhandling die dynamischen Fahreigenschaften der Reifen auf den Prüfstand. Ziel ist es, u. a. herauszufinden, wie direkt, präzise und zielgenau der Reifen einlenkt und wie er sich bei einem plötzlichen Ausweichmanöver verhält.

Ganzjahresreifen treten bei einem Reifentest jeweils gegen einen Sommerreifen und einen Winterreifen gleicher Größe an. Dabei soll es weniger um das Aufdecken von Problemen gehen, sondern mehr um Lösungen und Alternativen. Zunächst müssen die Ganzjahresreifen auf bewässerten Strecken ran. Sicheres Bremsen auf nasskalten Straßen ist äußerst sicherheitsrelevant. Auch das Aquaplaning-Verhalten ist entscheidend. Permanent bewässerte Versuchsbahnen werden in zwei Temperaturbereichen überprüft – winterlich-kalt und sommerlich-heiß.

Die wichtigste Disziplin – ob nass oder trocken, ob Sommer oder Winter – bleibt das Bremsen. Entscheidend bei der Reifenbewertung ist nicht nur der kürzeste Bremsweg, sondern auch seine Auswirkung auf die Regelsysteme des Autos. Auch das beste ESP und der sensibelste Notbremsassistent sind ohne eine gute Längsverzögerung viel weniger wert.

Der Rollwiderstand der Reifen wird nach Möglichkeit redundant in unterschiedlichen Testlaboratorien auf Rollenprüfständen ermittelt. Die Ergebnisse fließen in Form eines Mittelwerts in die Bewertung ein. Grundlage der Beurteilung ist die auch für das Reifenlabel relevante europäische Gesetzgebung zur Reifenkennzeichnung.

Bereits seit Jahren werden die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Testmuster mit Reifen aus nachgelagerten Testkäufen in Nachtests miteinander verglichen. Damit möchte auto motor sport seine Ergebnisse langfristig absichern. Unter genauer Beobachtung stehen dabei die besten drei des Reifentests sowie Produkte mit atypisch guter Performance oder mit ungewöhnlichen Verschleißerscheinungen. Abweichungen oder Auffälligkeiten sorgen für einen Testausschluss des Reifens.




Häufige Fragen zu Reifentests und ihrer Durchführung

Wenn Sie sich vorab gerne ausführlich über ihren Reifenkauf informieren und mehr über unabhängige Reifentests erfahren möchten, haben wir im folgenden Absatz einmal die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst, mit denen sich Reifenkäufer beschäftigen.

Zu den wichtigsten Organisationen in Europa gehören:

  • Die in Deutschland ansässige Stiftung Warentest. Sie hat den Zweck eine unparteiische Beratung zu zahlreichen Produkten zu leisten. Mit ihren Beurteilungen nimmt die Stiftung einen außerordentlichen Einfluss auf das Verbraucherverhalten in ganz Europa. 
  • Der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) ist Europas größter Verkehrsclub mit Sitz in München. Er verfolgt den Zweck der „Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrwesens, des Motorsports und des Tourismus.“
  • Dazu gesellen sich diverse Fachzeitschriften wie z. B. Auto Motor Sport, Auto Bild, die Auto Zeitung oder auch Pro Mobil.
  • Zur den internationalen Partnern gehören der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC). Dieser ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die Reifen testet. Gegründet wurde sie bereits 1896. 
  • Eine weitere unabhängige Organisation hat ihren Sitz im finnischen Lappland: Test World ist besonders auf Winterreifen und Fahrzeugtests unter winterlichen Bedingungen spezialisiert. 
  • Der Touring Club Suisse (TCS) ist der größte Mobilitätsclub der Schweiz, tätig im Bereich des Beistandes an Personen und Fahrzeugen, des Tourismus und der Konsumentenberatung.

Wenn das gleiche Reifenmodell von verschiedenen Testern getestet wird, kann es dennoch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Das liegt z. B. daran, dass es für die Tester auf eine andere Gewichtung bei ihren Ergebnissen ankommt. Wenn ein Tester umweltrelevante Kriterien höher bewertet als ein anderer, gibt es einen Unterschied bei der Beurteilung. Ebenso gibt es Unterschiede bei Beschaffenheit und Zustand der Straßen, auf denen Reifen getestet werden, sowie bei den Wetterbedingungen. Zudem kann auch die Erfahrung des Testfahrers eine Rolle spielen. All diese Punkte können im Ranking eine Verschiebung um mehrere Plätze ausmachen.

Autofahrer haben mittlerweile die Wahl zwischen vielen verschiedenen Rad-Reifen-Kombinationen. Je nach Reifengröße können diese bei Reifentests unterschiedlich abschneiden. Bei ähnlichen Dimensionen kann man sich an Testergebnissen bzw. Empfehlungen orientieren. Jedoch gelten die Testergebnisse bis ins kleinste Detail nur für die jeweils getesteten Dimensionen. 

Bei den Testdimensionen handelt es sich um die meistverkauften Reifengrößen. Das bedeutet auch, dass dies meistens auch die Entwicklungsdimensionen der Hersteller sind. Somit können ähnliche bzw. benachbarte Dimensionen davon abgeleitet werden und haben ähnliche Eigenschaften. Zudem können Kunden ein bis drei Jahre alte Testergebnisse zu Rate ziehen und nachschauen, ob ihre Reifendimension aufgeführt wird.

„Probieren geht über studieren“ lautet ein weiteres Sprichwort. Wer seit Jahren sein Reifenmodell fährt und ihm vertraut, sieht eventuell keinen Grund auf einen anderen Reifen umzusteigen. Wer selber testet oder auf seine Erfahrung setzt, hat einen kleinen Vorteil, jedoch sollte daran gedacht werden, dass die Reifentests professionell und unter extremen Testbedingungen durchgeführt werden.

Kurz gesagt: Auf eine Vollbremsung bei nasser Fahrbahn, um den Bremsweg sowie die Nasshaftung der eigenen Reifen festzustellen, sollten es Autofahrer im Straßenverkehr nicht ankommen lassen. Da sollte man sich lieber auf Testergebnisse verlassen. Andere Kriterien, wie der Fahrkomfort und die Geräuschentwicklung im Auto lassen sich hingegen selber erfahren. 




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