"In der Transportbranche herrscht ein ständiger Preiskampf. Der Einsatz digitaler Technologien zur Kosteneinsparung kann der Schlüssel zum Erfolg sein", erklärt Andy Baum, Geschäftsführer von Klaus Baum Logistik aus Eupen in Belgien. Baum trat vor mehr als einem Jahrzehnt in das Unternehmen seines Vaters ein. Seitdem hat er viel getan, um den Fuhrpark fit für die Zukunft zu machen. Ein Schritt war die Investition in ContiConnect Live. Die Reifenmanagementlösung liefert rund um die Uhr Reifendaten in Echtzeit, unabhängig davon, wo sich die Fahrzeuge befinden. Tritt ein Problem auf, wird Baum per Push-Benachrichtigung informiert und kann ein eigenes Reparaturfahrzeug schicken oder einen Termin mit einer Werkstatt vereinbaren. Für ihn ist das eine echte Innovation für die Transporteffizienz und Flottensicherheit des Familienunternehmens.
In der Transportbranche herrscht ein ständiger Preiskampf. Die Nutzung digitaler Technologien zur Kosteneinsparung kann der Schlüssel zum Erfolg sein
Andy Baum, Geschäftsführer von Klaus Baum Logistik.
Eupen, Belgien
Die Lkw der Spedition befördern mehr als 4.000 Tonnen Fracht pro Woche und legen dabei eine durchschnittliche Strecke von 2.650 Kilometern zurück. Da die Fahrzeuge von Montag bis Freitag unterwegs sind, können die Reifen nur am Wochenende manuell gewartet werden. Dieser Stress soll dank ContiConnect wegfallen, zumindest wenn alle 43 Fahrzeuge mit den Sensoren ausgestattet sind. „Mein Ziel ist es, die Zuverlässigkeit meines Fuhrparks zu erhöhen. Kontrolle des Reifendrucks, keine Reifenpannen mehr und mehr Sicherheit für unsere 55 Fahrer - das sind für mich die drei wichtigsten Vorteile von ContiConnect Live", fasst Baum zusammen.
Die Flotte transportiert vor allem Stahlprodukte für die Automobilindustrie vom Hafen Antwerpen, dem zweitgrössten Europas, nach Deutschland. Eine pünktliche Anlieferung der Waren nach dem Just-in-Time-Prinzip ist dabei unerlässlich. Erhält Baum eine Push-Benachrichtigung von der ContiConnect-App, reagiert er sofort. Er hat gelernt, dass er sich zu hundert Prozent auf das System verlassen kann. Zum Beispiel, als die App vor ein paar Monaten einen Druckverlust bei einem Reifen meldete. Das hatte der Fahrer noch nicht bemerkt. Die nächstgelegene Werkstatt entdeckte eine kleine Panne im Reifen. Nach einer Stunde war der Reifen repariert und das Fahrzeug wieder auf der Strasse.
Doch die Geschichte der Spedition beginnt nicht in der digitalen Gegenwart. 1984 kaufte der damals 23-jährige LKW-Fahrer Klaus Baum, der Vater von Andy Baum, sein erstes Fahrzeug. Mit viel persönlichem Engagement baute er das Unternehmen auf. Hinter dem Wohnhaus der Familie liess er eine kleine Lagerhalle errichten. Heute liefert der Fuhrpark Waren nach Luxemburg, Deutschland, in die Niederlande und nach Belgien. In Eupen steht ein beeindruckendes Logistikzentrum mit eigener Werkstatt, Waschanlage und 2.300 Quadratmetern Lagerfläche. Die kleine Halle, die Klaus Baum damals gebaut hat, steht daneben und wirkt wie ein Wegweiser - hier kommen wir her, hier gehen wir hin. Klaus Baum fährt keine eigenen Touren mehr, aber wenn es nötig ist, steigt er auf einen Gabelstapler und hilft bei der Verladung.
Der Erfolg des Unternehmens ist auch auf die hervorragende Teamarbeit zwischen Vater und Sohn zurückzuführen. Andy Baum ist bereits 2012 in die Spedition eingestiegen. Heute steuert er von seinem neuen Büro in Luxemburg aus den Kurs des Familienunternehmens mit einer klaren Vision: „Mein Ziel ist es, das Unternehmen so weiterzuführen, wie es mein Vater getan hat - mit einer Kombination aus Tradition und frischen Ideen.“ Reibungen zwischen den beiden gibt es kaum. „Letztlich müssen wir immer im Interesse des Unternehmens handeln. Persönliche Eitelkeiten spielen für uns keine Rolle", sagt Andy Baum. Zusammen mit drei Kollegen pendelt er vier Tage in der Woche nach Luxemburg. Zwei Stunden sitzen sie im Auto und reden über den Job, den Tag, die Familie. In Luxemburg sitzt Baum in der Mitte des Grossraumbüros, umgeben von seinen Mitarbeitern. Die Besprechungen finden in lockerer Atmosphäre statt. „Wir arbeiten alle Seite an Seite, das gehört zu unserer Firmenphilosophie. Ich glaube, unsere Mitarbeiter wissen das sehr zu schätzen", sagt Andy Baum. Er nutzt seinen wöchentlichen Tag in Eupen, um Ideen mit seinen Mitarbeitern vor Ort zu besprechen und um die Fahrzeuge von Belgien nach Deutschland zu disponieren. Einen festen Arbeitstag hat er nicht: „Ich liebe die Flexibilität! Ich stehe mit vielen Menschen in Kontakt, sei es mit den Fahrern oder unseren Kunden. Einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, Waren von A nach B zu transportieren und dafür zu sorgen, dass die Lebensmittel in den Regalen stehen - das ist es, was mich jeden Tag antreibt.“
Wenn Baum nicht arbeitet, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Eupen. Sein Sohn ist zweieinhalb Jahre alt. Damit auch die nächste Generation Baums - wenn sie es denn will - das Unternehmen weiterführen kann, soll der Fuhrpark mit digitalen Technologien effizienter, sicherer und zuverlässiger werden. Andy Baum erklärt: „Der Schlüssel für uns ist, so viele Prozesse wie möglich zu digitalisieren. Bis 2025 wollen wir komplett papierlos sein. Künftig erhalten unsere Fahrer ContiConnect-Daten auf ihr Smartphone und unsere Kunden können ihre Ware per GPS verfolgen. Die Frachtbriefe werden dann wenige Stunden nach der Entladung der Ware direkt verschickt. Das spart Zeit, Kosten und ist transparent.“
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